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Wie klappt es mit der Liebe ohne Prostata?

Das ist der Alptraum eines jeden Paares: Endlich hat er sich überwunden und quält sich zum Arzt – da wird Prostatakrebs diagnostiziert. Mit 64.000 neuen Fällen jedes Jahr ist das die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Allerdings verursacht dieser Krebs im Frühstadium noch nicht einmal Beschwerden, die ein Mann ignorieren könnte. Deshalb und weil sich der Krebs auch am besten heilen lässt, je früher er erkannt wird, empfehlen Ärzte regelmäßige jährliche Untersuchungen. Und solange sich der Krebs auf die Vorsteherdrüse, wie die Prostata auch genannt wird, beschränkt, stehen die Überlebenschancen sehr gut. Nun betrifft das Problem eher ältere Männer mit dem Durchschnittalter von 69 Jahren. Das heißt, es trifft die einen früher und die anderen später. Aber auch im höheren Lebensalter spielt Sexualität eine große Rolle im Leben der Menschen und so stellt sich vermutlich ziemlich schnell die Frage, ob auch im schlimmsten Fall der radikalen Prostata-Entfernung ein Liebesleben überhaupt noch möglich ist. Ja, das ist es, auch wenn das in vielen Fällen ein Umdenken im Kopf bedeutet.

Was passiert nach einer Prostatektomie?

Gehen wir also von einer radikalen Prostatektomie aus. Wenn sich der Krebs noch nicht über die Prostata hinaus verbreitet hat, können unter bestimmten Voraussetzungen die für eine Erektion notwendigen Nervenbahnen erhalten bleiben. Besprecht das unbedingt mit Eurem operierenden Arzt! Denn dann kann eine Erektion immer noch möglich sein. Allerdings muss man sich damit gedulden, bis sich die Nerven nach der OP wieder regeneriert haben. Und das kann schon ein paar Monate dauern. In dieser Zeit sollte auf jeden Fall nachgeholfen werden. Denn liegt ein Penis erst einmal eine Zeitlang brach, wird nach und nach das Schwellkörpergewebe abgebaut. Das gilt im Übrigen auch für alle anderen älteren Männer. Übung macht den Meister, egal ob allein oder zu zweit. Mit einem Sexualmediziner kann man besprechen, welche Methode am Besten geeignet ist, ob Schwellkörper-Injektionen, Penispumpen oder PDE-5-Hemmer wie Cialis, Levitra oder Viagra.

Dabei sollte ein Mann nie vergessen, dass mit steigendem Lebensalter die Erektionsfähigkeit ohnehin langsam nachlässt. Wer also erwartet, bei jeder Erregung mit einer strammen Erektion zu reagieren, hat unrealistische Vorstellungen und setzt sich selber unter völlig überflüssigen Erfolgsdruck. Gemach, gemach, sag ich da. Und natürlich ist auch nicht mehr alles wie vorher. Denn ohne Prostata keine Ejakulation. Auch daran muss ein Mann sich erst einmal gewöhnen. Und natürlich auch die Partnerin, sofern vorhanden. Ein Orgasmus hingegen ist in der Regel noch möglich, bei einigen Männern jedoch in abgeschwächter Form. Dabei nun wieder kann es in den Monaten nach der OP passieren, dass ein Mann unkontrolliert Urin verliert. Verständlich, dass das alles für Unsicherheiten auf beiden Seiten sorgt. Und genau das wiederum kann durchaus zur Lustlosigkeit führen. Lauter kleine, aber bedeutsame Teufelskreise, die es zu durchbrechen gilt.

Umdenken im Kopf: Wie wollen wir Sexualität erleben?

Nun muss man sich fragen, was Sex für einen Menschen bedeutet. Geht es nur um die Penetration und den Orgasmus, stellen sich sicherlich gravierende Probleme ein. Das Gleiche geschieht, wenn das Selbstwertgefühl eines Mannes davon abhängt, ob und in welcher Stärke sich eine Erektion zeigt. Sexualität hat aber neben der Lust- und Fortpflanzungsdimension auch noch die der Beziehung. Es geht nicht nur um körperliche Befriedigung und sich beweisen. Es geht auch um Akzeptanz, Nähe, Sicherheit, Intimität und Geborgenheit. Dabei verschieben sich in den Beziehungen älterer Menschen die Prioritäten normalerweise ohnehin in diese Richtung und Zärtlichkeit nimmt einen höheren Stellenwert ein. Nun wollen wir aber gerade immer das, was wir nicht haben (können) – in diesem Fall eine schöne Erektion mit einer befreienden Ejakulation.

Sicherlich, ich bin keine Mann und habe deshalb gut reden. Aber ich weiß ganz genau, dass es neben dem Geschlechtsverkehr viele andere Möglichkeiten gibt, einen Mann oder eine Frau zu befriedigen. Und ich weiß auch, wie öde Sex sein kann, der nur aus männlichem Imponiergehabe besteht. Und noch besser weiß ich, dass genau das häufig ein Grund für sexuelle Lustlosigkeit auf Seiten der Frauen ist. Wenn der Sex nun womöglich seit Jahren sowieso schon in eine unerwünschte Richtung läuft, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt zum Umdenken: Raus aus den alten Verhaltensmustern, auf zu neuen Wegen – und zwar miteinander! Eine Erektion macht noch lange keinen Mann und die meisten Frauen sind hocherfreut über orale und manuelle Zuwendungen. Reden ist nicht alles, aber darüber, wie die gemeinsame Sexualität zukünftig verlaufen soll, darf man sich schon austauschen. Das baut Druck auf beiden Seiten ab.

Männer, geht rechtzeitig zum Arzt!

Das Wichtigste zuletzt noch einmal ganz deutlich: Wenn ein Karzinom rechtzeitig entdeckt wird und sich nur auf die Prostata beschränkt, überleben fast alle Männer die Erkrankung. Und ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinweisen, dass nicht jede Beschwerde gleich Krebs bedeutet. Im Gegenteil, etwa 40% der Männer klagen über behandlungsbedürftige Symptome, die sich der gutartigen Vergrößerung der Prostata – dem benignen Prostata-Syndrom (BPS) – zuordnen lassen: Probleme beim Wasserlassen, abgeschwächter Harnstrahl, Harnstottern, Nachträufeln, häufiger starker nächtlicher Harndrang und noch einiges mehr. Und das lässt sich gut behandeln.

 

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Lustorgan Prostata

Frauen haben den G-Punkt, Männer die Prostata. Noch Fragen? Ok, dann werde ich hier einmal ausführlicher. Eigentlich ist es ja der G-Punkt, der wissenschaftlich umstritten ist. Um die Existenz der Prostata macht sich hingegen keiner Gedanken. Die ist da und basta. Auch ihre Funktion ist unumstritten: Sie trägt zu 95% maßgeblich dazu bei, dass die Spermien in einer milchig-klaren Flüssigkeit aus der Harnröhre herausgeschossen kommen, die hoffentlich schon sehnsüchtig wartende Eizelle erreichen und befruchten. Praktisch ist sie also, die Prostata. Kein Mann würde freiwillig auf sie verzichten. Aber sie kann noch etwas und das wissen ganz viele Menschen gar nicht. Denn wenn sie richtig berührt wird, kann sie Orgasmen auslösen! Ja!!! Interessiert? Wenn ihr als Frau eine neue Inspiration sucht, wie ihr euren Partner einmal so richtig zum Glühen bringen könnt, seid ihr hier genau richtig. Und wenn ihr als Mann sagt, och nö, meine Orgasmen sind super, ich brauche gar nicht mehr Input, dann könnt ihr hier an dieser Stelle einfach aufhören und etwas anderes lesen.

Prostata-Massage für Genießer

„Wenn sie richtig berührt wird“, habe ich da eben geschrieben. Aber wie macht man das? Und wie findet man die Prostata überhaut? Bei aller Liebe hat sie nämlich einen kleinen Nachteil: Sie liegt ganz versteckt unterhalb der Blase im Körperinneren. Und deswegen führt der direkte Weg durch den After. In dieser Hinsicht hat unser G-Punkt einen entscheidenden Vorteil, da er, an fast derselben Stelle liegend und auch aus prostataähnlichem Gewebe bestehend, bei uns durch die Vagina zu ertasten ist. Aber der Anus ist glücklicherweise ganz besonders empfänglich für Berührungen und so gefällt den meisten Männern dieser Weg durch den Po dann doch ganz gut. Das Gefühl, das sich bei so einer Prostata-Massage einstellt, entschädigt ohnehin für alle Mühen. Wer sich das nun allerdings gar nicht vorstellen kann, hat noch eine andere Möglichkeit: Wenn der Damm, also der Bereich zwischen Hoden und After gestreichelt, massiert und gedrückt wird, kann dadurch auch die Prostata stimuliert werden. Allerdings sagen die Männer, mit denen ich gesprochen habe, dass diese Empfindungen nicht ganz so intensiv seien.

Es gibt spezielle Sex-Toys, die so gebogen sind, dass sie beim Einführen die Prostata erreichen. Damit kann ein Mann sich selber stimulieren oder von der Partnerin verwöhnen lassen. Hier will ich Euch allerdings eine Prostata-Massage vorstellen, bei der ihr kein Toy braucht, sondern nur eure Finger und viel Einfühlungsvermögen.

Er legt sich am Besten nackt mit dem Bauch nach unten auf ein Bärenfell vor dem offenen Kamin. Ok, ein Bett geht auch. Eine Massage entspannt und sorgt für das erste Wohlgefühl. Eine ruhige Atmosphäre, eine angenehme Raumtemperatur und keine Ablenkung durch ein nebenbei im TV laufendes Fußballspiel verstehen sich dabei von selbst. Mit angewärmtem Öl kann sie sich von den Schultern über den Rücken Richtung Po voran arbeiten und vielleicht auch einmal mit dem ganzen Körper über ihn hinweggleiten. Dann sind die Pobacken dran und nun kann auch schon das Gleitmittel großzügig aufgetragen werden. Kneten, drücken, liebkosen und langsam mit den Händen zwischen die Backen gleiten. Das wird ihm gefallen und seine Fantasie auf Touren bringen. Erregung ist sowieso gut, denn wie alle erogenen Zonen erwacht auch diese erst dann richtig zum Leben. Ein Kissen unter der Hüft erleichtert übrigens den Zugang. Wenn er richtig entspannt ist, kann sie vorsichtig einen Finger einführen und mit langsamen kreisenden und leicht schüttelnden Bewegungen den Schließmuskel dehnen. Bei Widerstand bitte eine kurze Pause einlegen. Sobald sich der Partner entspannt, kann es weitergehen. Ein zweiter Finger kann folgen. Ungefähr fünf bis sieben Zentimeter im Körperinneren Richtung Bauchdecke ist mit der Fingerkuppe eine leichte Wölbung zu ertasten: Gefunden! Nun kann die Prostata sanft gestreichelt, gedrückt und umkreist werden. Wenn zwei Finger eingeführt sind, kann sie auch von den Seiten her leicht massiert werden. Stellt Euch vor, die Prostata sei eine etwas größere Klitoris und was der gefällt, wisst Ihr ja wahrscheinlich ziemlich gut. Achtet auf die Reaktionen Eures Partners, dann merkt Ihr schnell, welche Berührungen ihm besonders gefallen! Wenn euer Partner auf allen Vieren kniet, auf der Seite oder dem Rücken liegt, könnt hr oder er selber gleichzeitig Penis und Hoden stimulieren. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Mann da abgeneigt ist!

Bitte auf Hygiene achten!

Da wir uns hier ja im Bereich unseres Ausscheidungsorgans befinden, ist Sauberkeit besonders von großer Bedeutung. Bevor es losgeht, solltet ihr deshalb ein paar Vorkehrungen treffen. Schnell nochmal auf die Toilette oder gleich unter die Dusche, damit der After schön sauber ist. Wie bei allen analen Spielereien gilt auch hier, möglichst viel Gleitmittel zu verwenden, damit alles schön flutscht. Lange Fingernägel sind übrigens ein No Go, da damit zu leicht die empfindliche Darmwand verletzt werden kann. Und auch an der Prostata fühlt es sich mit Sicherheit nicht gut an, wenn sich spitze Nägel hineinbohren. Aber der Trend geht ja ohnehin zu kurzen Nägeln, das passt dann also. Wer mag, kann sich einen Handschuh oder Fingerling überziehen. Hinterher ist ebenfalls Vorsicht angesagt. Hände oder Toys müssen wirklich gut gereinigt werden, damit keine Darm-Bakterien hängen bleiben oder übertragen werden können.

Damit wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren. Und natürlich bin ich brennend an euren Erfahrungen interessiert!

 

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Muskeltraining für mehr Lust – Männer, macht Euren Beckenboden stark!

Männer lieben Maschinen. Motorräder und schnelle Autos lassen ihr Testosteron in die Höhe schnellen. Sie gieren nach PS-starken Rasenmähern, auf denen sie mit einem Bier in der Hand dem Rasen den Garaus machen. Sie lieben Bohrmaschinen, die schwer in der Hand liegen und durch Beton gehen. Jeder Baumarkt ist ein Schlaraffenland. Männer sind Maschinen. Männer bauen Muskeln auf, indem sie mit präzisen Bewegungen Gewichte über komplizierte Seilsysteme bewegen. 3 x 15 Wiederholungen und ab zur nächsten Maschine. Der Schweiß perlt, und hören wir das Stöhnen, wissen wir, dass das wirklich eine Tortur ist. Aber sie sind hart, unsere Männer. Da wird nicht gelacht, sondern trainiert. Und was dabei für mächtige Muskeln entstehen! Ob wir Frauen das jetzt toll finden, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls ist das nicht so wie bei uns Frauen, wenn wir uns mit der Yoga-Matte unter dem Arm schwatzend und lachend in den Kursraum bewegen. Wer schon einmal beim Yoga oder Pilates war, der weiß, dass dabei auch eine kräftige Muskulatur aufgebaut wird. Bei mir jetzt gerade nicht, aber das liegt vielleicht an meiner Wankelmütigkeit und der starken Anziehungskraft, die die Sauna auf mich ausübt. „Komm her, bei mir ist es heiß und hier kommst du auch ins Schwitzen….“ Aber ich schweife ab.

Wozu einen Muskel trainieren, den man nicht einmal sehen kann?

Wir treffen kaum Männer in diesen Kursen, Frauen sind eindeutig in der Überzahl. Schade eigentlich, denn wir trainieren dabei auch ganz locker unseren Beckenboden. Und der ist wichtig, denn genau diese Muskeln ziehen sich bei einem Orgasmus rhythmisch zusammen und bescheren uns intensivste Gefühle. Aber locker ist nichts für Männer. Männer trainieren ihren Bizeps, ihren Trizeps, das Waschbrett, den Arsch, die Beine mit Geräten und Gewichten. Aber den einen wirklich richtig wichtigen Muskel übersehen sie dabei. Weil es bislang kaum Geräte dafür gibt. Weil sie ihn nicht sehen und weil sie nicht wissen, wie wichtig er ist! Gottseidank wird er unbewusst mittrainiert. Aber es gibt ja auch haufenweise Männer, die sich körperlicher Ertüchtigung lieber entziehen. Die Rede ist vom sogenannten PC-Muskel. PC ist die leicht irreführende Abkürzung für Musculus pubococcygeus, Beckenbodenmuskel. Den kann man also nicht durch Computerspiele trainieren, falls jemand auf diese schöne Idee kommen sollte.

Dieser äußerst wichtige Muskel zieht sich vom Schambein bis zum Steißbein und stützt die inneren Organe, bei Männern wie auch bei Frauen. Er ist dafür verantwortlich, dass wir Harn und Stuhlgang halten können. Damit aber nicht genug, dieser Muskel ist maßgeblich beteiligt bei der Stimulation der Prostata. Gut trainiert hilft er bei vorzeitigem Samenerguss und führt insgesamt zu mehr Stehvermögen. Ah, damit kommen wir endlich zu dem interessantesten Aspekt des PC-Muskels! Gut trainierte Beckenbodenmuskeln steigern das sexuelle Empfinden! Allein oder zu zweit. Oder zu dritt. Oder so. Da lohnt es sich doch, etwas Mühe zu investieren.

Und so geht’s

Mit Maschinen lockt man Männer und so hat Kieser-Training ein spezielles Gerät zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur entwickelt. Den meisten Männern ist der PC-Muskel gar nicht bewusst. Beweggrund von Herrn Kieser war es daher vor allem, den PC-Muskel überhaupt zu erspüren und dann natürlich auch, einen Trainingserfolg messen zu können. Denn auch das ist für Männer wichtig. Sie wollen sehen, dass ihr Training Fortschritte macht. Es geht aber auch ohne Hilfsmittel.

Die folgenden Übungen wurden ursprünglich von dem Urologen Arnold Kegel entwickelt, der in der 1940ern in Amerika Frauen mit Inkontinenz helfen wollte. Deswegen spricht man oft heute noch von Kegel-Übungen. Wieder so ein irreführender Begriff, bei dem ich zwangsläufig immer an den Kegelclub meiner Mutter denken muss. Das Tolle an diesen Übungen ist, dass man sie überall machen kann, im Auto, auf dem Sofa, am Schreibtisch, in der Oper.

  1. Der erste Schritt auf dem Weg zur sexuellen Erfüllung ist es, den Muskel überhaupt erst zu erspüren. Ab auf die Toilette und los geht’s. Pinkeln. Ja, wirklich! Und jetzt den Strahl unterbrechen. Da ist er! Gefunden! Dein PC-Muskel! Das gleiche gilt für die Muskeln am Darmausgang. Hier reicht meist auch schon die Vorstellungskraft. Einfach mal zusammenziehen. Beides hört sich ganz einfach an, aber das ist es tatsächlich nicht für jeden Mann.
  2. Wer dann Herr über seinen Urinstrahl und seine Darmschließmuskeln ist, geht einen Schritt weiter. Die Frequenz des Zusammenziehens wird schrittweise erhöht bis hin zu 40 Wiederholungen. Fortgeschrittene schaffen es, die Anspannung für ein paar Sekunden zu halten und die Anspannung dann langsam zu lockern bis zur kompletten Entspannung. Auch diese Übung sollte bis zu 20-mal wiederholt werden.
  3. Jetzt geht es anders herum weiter: nicht Anhalten sondern leichtes Pressen wie beim Stuhlgang bzw. beim Pinkeln. Stell Dir einfach vor, Du sitzt auf der Toilette. Ziel ist es, den Beckenboden bewusst zu „öffnen“ und wieder zu „schließen“. Das Anhalten und Pressen kann miteinander kombiniert werden. Beide Bewegungsabläufe sollten bewusst wahrgenommen werden. Auch hier ist eine langsame Steigerung bis zu etwa 40 bis 50 Kontraktionen zu empfehlen.

Wem das nicht spektakulär genug ist, der kann hier nach einem Trainingsprogramm arbeiten: http://www.beckenbodentraining-männer.com

Das Beste zum Schluss

Kommen wir jetzt zum Punkt. Was genau soll denn nun beim Sex gemacht werden? Also, wir sind mitten im Liebesspiel, kurz vor seinem Höhepunkt. Als Point of no Return wird der Moment bezeichnet, zu dem die Ejakulation nicht mehr zu verhindern ist. Und genau jetzt kommen die gut trainierten Beckenbodenmuskel zum Einsatz. Der Beckenboden wird bewusst angespannt und wieder entspannt. Dadurch wird der Erregungsfluss unterbrochen und die Ejakulation hinausgezögert. Es bleibt Zeit, noch etwas für den Orgasmus der Liebsten zu tun. Und für Männer, die unter einem vorzeitigem Samenerguss leiden, ist das Beckenbodentraining eine gute Vorbereitung für die Start-Stop-Technik.

Es braucht also nicht immer Maschinen aus Stahl und Eisen oder gar viel Aufwand, um sich etwas Gutes zu tun. Auf geht’s!

 

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Die Prostata – Wartung und Instandhaltung eines überaus männlichen Organs

Kastanien

Neulich morgens auf dem Weg zum Bäcker fielen mir die herabgefallenen Kastanien ins Auge. Aha, dachte ich, die passen zwar nicht ganz zu dem ungewöhnlich warmen Spätsommer-Wetter und meinen Flipflops, aber prima zum einem Artikel, den ich schon länger schreiben wollte. Gesagt, getan, ich sammelte also ein paar Kastanien zusammen. „Da liegt noch eine“, machte mich eine ältere Dame aufmerksam. „Wozu sammeln Sie die Kastanien? Wollen Sie Männchen basteln?“ Hm, dachte ich, na gut, sie will es wissen. Und da ich ziemlich direkt und auch immer offen für ein Gespräch bin, fragte ich nochmal kurz nach „Wollen Sie das WIRKLICH wissen?“, was sie mit einem eindeutigen „Ja!“ beantwortete und legte los: „Gut, dann erzähle ich es Ihnen. Ich möchte einen Artikel über die Prostata schreiben und darüber, dass Männer diese doch bitte genauso hegen und pflegen sollen wie ihr Auto. Und da die Prostata in Form und Größe gern mit einer Kastanie verglichen wird, möchte ich ein passendes Foto dazu machen. Und dafür sammle ich die Kastanien.“

Von wegen unterkühlte Hanseatinnen

Nun könnte man ja erwarten, dass ältere Damen früh am Morgen nicht so offen für Gespräche über die Prostata sind. Weit gefehlt. „Wissen Sie was“, war die Antwort, während sie schwungvoll die Tür des neben uns parkenden Wagens öffnete und auf den Fahrer deutete, „Sie haben völlig recht. Mein Mann hat sich untersuchen lassen, wurde operiert und jetzt ist alles wieder in Ordnung“. Wir lächelten uns wissend an, trennten uns mit einem „Haben Sie noch einen schönen Tag“ und sie stieg ins Auto. Hand aufs Herz, so ist das passiert.

Die Moral von der Geschicht’

Dieser Artikel könnte endlos werden, Funktion, Lustpotential und Probleme mit der Prostata. Eine Freundin hat mir aber einmal gesagt, dass eine Seite für ihr Fassungsvermögen bei Blog-Artikeln das höchste der Gefühle sei. Diesen Rat nehme ich mir zu Herzen, kürze an dieser Stelle rasant ab und beschränke mich auf das Wesentliche. Alles andere kann ich schließlich später ausführlich an anderer Stelle zum Besten geben.

Also, ohne Lunge kann ein Mann nicht leben, das allein hält allerdings nur wenige vom Rauchen ab. Dass Alkohol der Potenz schadet, ist auch bekannt, aber es gibt ja Viagra, das wird das schon richten. Ohne Prostata hingegen ist definitiv keine Ejakulation und ziemlich häufig auch keine Erektion mehr möglich (auch nicht mit Viagra) – und das ist nun wirklich doof. Viele Männer wissen aber gar nicht, was es mit der Prostata auf sich hat. Manchmal heißt es hinter vorgehaltener Hand „Sowieso hatte Prostatakrebs“, uuh, dann guckt man sich mitfühlend an und nickt wissend.

Aber, und das ist es, worauf ich hinaus möchte, nicht jede Beschwerde mit der Prostata hat als Diagnose Krebs. Ganz im Gegenteil! In den meisten Fällen handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung, die – rechtzeitig erkannt – gut behandelt werden kann. Das sogenannte „benigne Prostata-Syndrom“ wird als häufigste Männerkrankheit gezählt und macht sich ab dem 40. Lebensjahr bemerkbar. 40% der über 50-Jährigen leiden unter behandlungsbedürftigen Symptomen. Viele Männer befürchten jedoch bei den ersten Anzeichen von Beschwerden beim Wasserlassen das Schlimmste und zögern aus Angst den Arztbesuch ins Endlose hinaus. Dabei kann, wie schon geschrieben, eine rechtzeitige Behandlung die Symptome lindern und vor allem die Angst nehmen.

Mein Vorschlag daher: Zu jeder Inspektion des Wagens oder sonstigen fahrbaren Untersatzes wird auch gleich ein Termin beim Urologen vereinbart. Und sollte es zwischendurch Probleme beim Wasserlassen geben, wird wie auch beim Motorstottern, ein extra Termin vereinbart. Dann klappt es auch noch lange mit dem Liebemachen. Alles klar?